Kindermusik  - Welche Musik tanzt sich am besten?

Tipps zur Auswahl und Anregungen für den Kindertanzunterricht

 

Mit der passenden Musik ist der Kindertanzunterricht schon halb gewonnen, daher macht es wirklich Sinn sich mit Kindertanzmusik intensiv zu beschäftigen.

Doch was ist Kindertanzmusik genau?

Kein Kinderliedermacher oder KindermusikerIn macht ihre Songs ausschließlich den Kindertanzunterricht, denn er oder sie möchten eine breitere Masse erreichen, die ihre Musik kauft und anhört. Das ist aber überhaupt nicht schlimm für den Kindertanzlehrenden, denn das heißt nur, dass du dich mit der Musik beschäftigen darfst, die es am Markt gibt um die Musik herauszufiltern, die du nutzen möchtest.

Gerade wenn man erst mit dem Kindertanzunterricht startet, egal ob in der Ausbildung zum Tanzlehrenden oder etwas später, ist der Bedarf für tanzbare Kindermusik sehr hoch.

Weitere Situationen, in denen du (mehr) Kindertanzmusik brauchst:
1.  wenn du vielleicht mehr und mehr Anfragen für Kindertanz-Projekte bekommst oder eine höhere Nachfrage in deiner (mobilen) Ballett- oder Tanzschule entsteht, weil in der Post-Coronazeit viele Eltern ihren Kindern einen Tanzkurs ermöglichen wollen.

2. wenn du oder ihr nicht ausreichend Fachkräfte verfügbar habt und der ein oder andere sich überreden lässt, jetzt mit Kindertanz und Kinderkursen zu starten.

3. Du nach einer längeren Pause (Krankheit/ Elternzeit/Wiedereinstieg nach Corona)mit frischen und aktuellen Ideen starten möchtest.

 

In diesem Artikel geht es darum, deine Schritte auf der Suche nach (neuer) Kindertanzmusik zu erleichtern und dir eine eigene Musikbibliothek aufzubauen und zu erweitern. Wenn du dir zusätzlich ganz konkrete Anregungen und Impulse für den Ablauf einer Kindertanzstunde wünscht, dann lass uns gerne eine Beratung HIER vereinbaren.

 

Wie filterst du die tanzbare Musik für deinen Unterricht heraus?

Hier gelten zwei Grundsätze, die ein finden von passender Musik vereinfachen:
1. Kenne die Welt der Kinder, d.h. ihre Lebens- und Erfahrungswelt:
Mit welchen Themen beschäftigen sie sich in welchem Alter z.B. wie ist der Familienalltag, was erleben sie in der Kita, was nehmen sie wahr, wenn sie in der Natur sind, welche Spiele spielen sie am liebsten und welche Geschichten hören sie gerne.

2. Suche dir Musik, die dich und die Kinder darin unterstützt bestimmte Bewegungen, Bewegungsqualitäten und Themen zu erfahren, zu fühlen und zu spüren. Oft suchen ErzieherInnen und Tanzlehrende Musik und bauen irgendeine Tanzform oder Choreo drauf, nur um etwas zu kreieren, was sie den Kids abieten können. Das hat sicherlich einen gewissen Unterhaltungs- und auch Bewegungswert, keine Frage. Doch wenn es darum geht Kindern Tanzstunden anzubieten, die sie kontinuierlich und aufbauend in ihren tänzerischen wie ästethischen Bedürfnissen wahrnimmt, dann ist die Reihenfolge zur Auswahl der Musik eben eine andere. Es kommt erst das Unterrichtsvorhaben, und dann suchst du dir dazu die passende Musik aus. Und dann kann dann u.a. auch mal Klassische Musik sein oder von Rene Aubry. Wichtig ist, dass Kinder sich damit weiterentwickeln können und ihr Bewegungsrepertoire stetig aufbauen können, d.h. nicht in immer gleichen Bewegungen und Bewegungsmustern verhaftet bleiben.

 

Dein Gespür für Musik

Um selbst ein gutes Gespür für Kindertanzmusik zu entwickeln, kommst du nicht drum herum regelmäßig Kindermusik anzuhören. Und damit meine ich zum einen

1. Das "Durchhören", im Sinne von „ich hab es mal nebenbei angehört“, was fabelhaft auf dem Heimweg im Auto, in der Bahn oder im Zug klappt, beim Kochen und Putzen, und zum anderen

2. Das bewusste Anhören, im Sinne von „ich erfasse das Thema des Liedes, den genauen Text, den Aufbau des Liedes und überlege, was ich mit Hilfe des Liedes mit den Kindern entwickeln kann“.

Beides Hören ist wichtig, um dich mit Kindermusik vertraut zu machen und dann die Lieder herauszufiltern, die zu dir und deinen Kids in der aktuellen Tanzstunde passen.

 

1. Ein hilfreicher Anhaltspunkt für wundervolle Kindertanzmusik

Hier kommt eine Liste von KindermusikerInnen mit denen du starten kannst. Das Beste ist, am Anfang um einen echten Überblick über die „Szene“ zu bekommen, nicht wild alle möglichen Songs durcheinander anzuhören, sondern gezielt jeden einzelnen Künstler und jede Künstlerin kennenzulernen.  So kannst du dich in Ruhe mit dem jeweiligen Stil beschäftigen, die Themen der Lieder erfassen, über die gesungen wird und ein Gefühl bekommen, welche Möglichkeiten du durch diese Musik bekommst.

 

Die Klassiker der Kindermusik

Zu den Urgesteinen und auch Gründern der deutschen Kinderliederszene zählen vor allem:

Rolf Zuckowski
https://www.musik-fuer-dich.de/musik-fuer-kinder-und-familien

Detlev Jöcker
https://www.menschenkinder.de/

Volker Rosin
https://www.rosin.de/

Wolfgang Hering
https://www.wolfganghering.de/home.html

Frederik Vahle
https://www.praeventologe.de/ber-uns/27-ueber-uns/13/571-vita-frederik-vahle

Gerhard Schöne
http://www.gerhardschoene.de/cd.html

 

Wenn du mit diesen Urgesteinen durch bist, gibt es hier noch mehr anzuhören


Die Großstadtengel https://www.grossstadtengel.de/

Herr H https://herrh.com/

Giraffenaffen https://giraffenaffen.universal-music.de/

Die 30 Besten https://www.universal-music.de/die-30-besten

Lichterkinder https://lichterkinder-musik.de/

Tanzalarm https://www.kika.de/tanzalarm/index.html

 

2. Eine eigene Kindermusikauswahl auslesen

Wann immer du beim Durch- oder Anhören Musik findest, die dir gefällt, dir eine konkrete Bewegungsidee kommt oder du Lust hast diese zu verwenden, dann sortiere sie dir in eine Playlist, damit du das Lied wiederfinden kannst. Am Anfang ist das ein wilder Pool oder du beginnst diese direkt nach Autoren, nach Themen oder nach Altersgruppe zu sortieren, je nach dem was für dich hier am besten passt und wie du die Lieder am schnellsten Griffbereit hast.

 

3. Konkrete Lieder ausprobieren und einer Altersgruppe zuordnen

Wenn du weißt, welches Thema, welche Geschichten und welche Bewegungen du mit den Kindern entwickeln möchtest, dann kannst du dir nun entsprechende Lieder zurecht legen. Ich bin ein großer Fan alle Lieder immer als MP3 zu kaufen oder von der gekauften CD auf meinen Laptop zu laden, denn nur so hab ich die Möglichkeit die Lieder jederzeit zu pitchen, d.h. das Tempo an die Kinder anzupassen. Somit kann ich oft ein Lied schon direkt von Anfang an einsetzen, auch wenn es eigentlich zu schnell für die Kinder am Anfang des Lernprozesses ist. Doch etwas verlangsamt passt es ganz oft und die Kids freue sich, dass sie direkt schon zum Lied tanzen können, ohne von der Schnelligkeit überfordert zu sein. Zumal kann ich Lieder für Aufritte direkt scheiden und zu Medleys weiterverarbeiten. Und nicht zu Letzt ist, wie du hoffentlich weißt, das nutzen von Spotify für den Tanzunterricht nicht zugelassen. Alleine deshalb lohnt es sich schon viel Musik selber zu erwerben. Für mich spricht allerdings noch ein ganz anderer Faktor dafür: ich bin mit gekaufter Musik nicht abhängig vom Internet!

 

4. Playlist erstellen und anpassen

Wenn du deine Vorauswahl getroffen hast, dann kannst du dir nun für den jeweiligen Kurs eine Musikliste erstellen. Ich empfehle dir hier wirklich die exakte Reihenfolge, wie du deine Musik in der Tanzstunde abspielst, zu erstellen bzw. durchzunummerieren. Das erspart dir das Suchen und den Kids die Wartezeit (trifft für die Vorbereitung aller Tanzkurse m.E. zu). Oft kannst du auch mehrere Lieder nacheinander abspielen lassen, was den Unterrichtsflow unterstützt. Achte hierbei vor allem darauf, dass alle Lieder grundsätzlich in der gleichen Lautstärke hörbar sind. Wenn dies nicht der Fall ist, dann passe deine Musik im Vornherein an z.B. mit Musikverarbeitungsprogrammen wie Audacity.

 

Kriterien für deine Musikauswahl

Ganz oft werde ich von Kindermusikern gefragt, wie denn ihre Musik sein müsste, um bei KindertanzlehrerInnen gut anzukommen. Dann antworte ich: „Das ist ganz unterschiedlich, was gebraucht wird. Mal sind es peppige Lieder, mal verträumte, mal leise und langsame, mal schnelle und mal laute Lieder. Die Mischung und die Auswahl machts.“ Nicht selten geben sich die MusikpädagogInnen mit dieser Antwort nicht zufrieden. Sie wollen ganz gerne, dass ihre Musik in deutschsprachigen Tanzschulen verwendet wird. Ich kann die Frage vollkommen verstehen: denn wer einmal in der Gunst der Kindertanzlehrenden gefallen ist, wird weiterempfohlen oder gar zu einem Konzert eingeladen, was prinzipiell die Hörerreichweite und Fangemeinde erhöht. Und das ist immer auch gut für den Fame-Faktor und den Umsatz.


Nun, ich als Kindertanzlehrerin suche öfter nach ein paar bestimmten Liedern in meinen für mich aufgestellten Kategorien: u.a. regelmäßig Bewegungslieder und peppige Lieder. Für mich sind Texte wichtig, wenn es mit Text sein soll, dass die Stimmung des Liedes zum Inhalt passt. Ich mag die Texte sehr, die in die Welt der Kinder eintauchen und eine gewisse Bewegungsentlockende Art haben. Ich brauche mehr peppige als langsame Lieder. Und ich mag es, wenn es zum mitsingen gemacht wurde.
Bei Bewegungsliedern liebe ich die Einfachheit: einfache Liedstruktur, genügend Wiederholungen und Mitmachzeit beim Singen, d.h. so schnell wie gesungen wird, ist es für das entsprechende Alter auch wirklich möglich dabei zu bewegen.

 

Das ist nur ein ganz kleiner und sehr allgemeiner Tipp für Musiker, die gerne Musik für Tanzkurse schreiben wollen. Gerne gehe ich mit dir auf deine Ideen für neue Lieder in einem Austausch per Telefon, Zoom oder in echt ein. Schreib mich gerne dazu an!

 

Vielleicht hast du ganz andere Ansprüche an Kindertanz-Musik? Dann schreib mir gerne welche und warum. Ich freue mich mit dir auszutauschen.

Und nun wünsche ich dir viel Spaß bei der Erstellung deiner eigenen Kindertanzmusik-Bibliothek und vielen fantastischen Kindertanzstunden.

Wenn du weitere Fragen hast oder dir hier ein(e) LiedermacherIn fehlt, dann schreib mir gerne eine Email an heidemarie@tanzbotschafterin.de oder eine PN auf FB oder Instagram.

 

Wenn du dir weitere Anregungen, Impulse oder eine Supervision für deinen Kindertanzunterricht wünschst, dann buche gerne eine Beratung HIER bei mir.

 

 

Deine TanzBotschafterin

 

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